Heilpädagogik – GERD-Team der Funkestiftung

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Heilpädagogik

Raum zum Singen und Höherklettern

Seit Juli 2020 wohnt A. in der Funkestiftung. Sie hat schon viele Situationen in ihrem Leben erfahren, die sie verunsichert haben und sehr belastend für sie sind. Insbesondere das unerwartete Versterben ihres Vaters ist schwer für sie zu verstehen und benötigt viel Zeit, um es zu verarbeiten.

Bereits zu Beginn ihrer Unterbringung in der Funkestiftung nutzte A. das Heilpädagogik-Angebot. Neben der Trauerbegleitung zeigen sich auch viele andere Themen, die A. dort bearbeiten kann.

In den ersten Monaten zeigte sich sehr deutlich in ihrem Rollenspiel, wie viele Eindrücke sie beschäftigten und verwirrten. So musste sie manche Sequenzen stets wiederholen und sie erneut einbringen. Durch das Angebot des freien Spiels konnten sich mit der Zeit die Spielabläufe jedoch so verändern, dass sie deutlich geordneter waren und A. hierbei auch eine stärkere Position einnehmen konnte. In Spielen, in denen sie insbesondere belastende Erlebnisse mit wichtigen Bezugspersonen ausdrückt, helfen ihr nach wie vor begleitende Worte und Anregungen der Heilpädagogin, sich und ihre Gefühle besser zu verstehen.

Einen ganz eigenen Ausdruck für ihre Emotionen hat A. inzwischen durch das Singen entdeckt. So ist sie gerne auf der Schaukel und singt spontan eigene Texte. Diese sind sehr berührend, handeln sie doch immer wieder vom Alleinsein, von der Suche nach Gemeinschaft aber auch von Lebenskraft. Da ihre Worte so wichtig und besonders sind, hat die Heilpädagogin begonnen, sie mit A.s Zustimmung mit zu schreiben – was prompt zum Ritual geworden ist. Sehr stolz nimmt A. die Texte abgetippt später entgegen und zeigt sie gerne anderen Menschen. Wird die heilpädagogische Begleitung irgendwann beendet sein, werden A. die gesammelten Texte in einem schönen Einband ausgehändigt – eine Geste der Wertschätzung und zugleich ein Andenken.

Das Heilpädagogik-Angebot für A. bezieht sich insgesamt nicht nur auf ihre Biographie, sondern beinhaltet auch andere Aspekte.

So kann A. in einem kleineren Rahmen bspw. lernen (leichter als in ihrer größeren Wohngruppe), dass bestimmte Regeln einzuhalten sind, wie sie Bedürfnisse angemessen äußern kann oder auch die Wünsche des Spielpartners zu akzeptieren. Bei Konflikten kann sie zudem gut darin begleitet werden, ihre Emotionen zu regulieren und Beziehungen neu zu gestalten.

Des Weiteren fällt auf, dass sich A. motorisch inzwischen immer mehr zutraut. Da sie in den vergangenen Jahren wahrscheinlich keine ausreichenden Bewegungserfahrungen machen durfte, traute sie sich zunächst nur auf die unteren Stufen einer Sprossenwand. Mittlerweile klettert sie immer weiter hinauf und ist sehr stolz, wenn sie wieder einen weiteren Schritt nach oben gewagt hat.

Sicherlich benötigt A. auch weiterhin viel Ermutigung und Unterstützung auf ihrem zukünftigen Lebensweg. Wie schön, dass sich erste Entwicklungsschritte dank der Heilpädagogik aber schon beobachten lassen!

Sommerferien

In den Sommerferien konnten die Kinder entweder einzeln oder in kleinen Gruppen unter anderem Schokoladen- Obstspieße und kleine Duftsäckchen anfertigen.

Das gemeinsame Zusammenstellen der Spieße und ihr anschließender Verzehr und Genuss hat allen sehr viel Freude bereitet. Bezüglich der Duftsäckchen mit unterschiedlichen Parfümölen wurden die jungen Menschen dazu angeregt, sie auch zur Entspannung oder Beruhigung in schwierigen Situationen zu verwenden. Natürlich kann man sich auch einfach so an ihnen erfreuen. Das Exemplar eines Jungen sollte noch bei der Heilpädagogin verbleiben, damit es nicht verloren geht – schließlich soll es ein Geschenk für die Mutter sein, die in den nächsten Tagen Geburtstag hat.

 

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