Aus unserem Leuchtturm „Kinderheim Funkestiftung“: Teil 2 „Erfolgsgeschichten der Heilpädagogin“

funkestiftung Heilpädagogik

Beim vorherigen Mal haben wir über unsere mehr als 10-jährige Förderung der beiden Lehrerinnen im städt. Heimverbund berichtet. Im zweiten Teil berichten wir über die Arbeit der Heilpädagogin und ihre Erfolgsgeschichten aus der Funkestiftung.

Die Schwerpunkte ihrer Tätigkeit lassen sich wie folgt beschreiben: Der Blick bei allen Kindern und Jugendlichen ist stets auf deren Ressourcen und Fähigkeiten gerichtet. Die Stärkung des Selbstwertes steht im Vordergrund (Ichkompetenz / gute Beziehung zu sich). Die heilpädagogische Begleitung stellt ein zuverlässiges Angebot für die jungen Menschen dar, um stabile und korrigierende Beziehungserfahrungen zu machen.

Die Verarbeitung des bisherigen Lebensweges (Begleitung der entsprechenden Trauerprozesse) wird unterstützt. Auf diesem Wege werden die Kinder und Jugendlichen darin gefördert, neue Bezüge zu ihrer Vergangenheit und ihren Bezugspersonen (Familie) zu entwickeln.

Die Begleitung ist individuell auf die Bedürfnisse der Betreffenden abgestimmt. Konflikte und Schwierigkeiten aus dem Gruppenalltag, welche die ErzieherInnen benennen, können in der heilpädagogischen Begleitung bearbeitet werden.

Bei Bedarf findet ein Austausch mit beteiligten externen Institutionen statt. Zu den Aufgaben der Heilpädagogik gehören zudem die regelmäßige Teilnahme an den Teamsitzungen der jeweiligen Gruppen (ca. 2x im Quartal) und der kontinuierliche alltägliche Austausch mit den Erzieherinnen.

Zurzeit sind 18 Kinder in der heilpädagogischen Begleitung.

Erfolgsgeschichte aus dem heilpädagogischen Bereich der Funkestiftung

J., 17 Jahre, benötigt Trauerbegleitung durch den Tod der Mutter. Die Auseinandersetzung mit seiner bisherigen Lebensgeschichte schließt sich an (chronische Erkrankung der Mutter, Drogenproblematik des Jugendlichen). Um das Setting für J. angenehmer zu gestalten und um ihm besondere Fürsorge zu vermitteln, findet die Begleitung bei Spaziergängen bzw. im Rahmen eines Cafebesuches statt.

L., 16 Jahre, erhält die Begleitung, um ihre bisherige Lebensgeschichte zu verarbeiten. Die Vermittlung des Selbstwertgefühls und die Förderung der Sozialkompetenz stehen im Vordergrund. Eine Trauerbegleitung (Tod des Vaters) schließt sich ebenso an. Zur Lebensgeschichte des Jugendlichen gehört insbesondere die Bearbeitung der Mutter-Kind-Beziehung. Daher ist auch die Begleitung der Mutter ein Teil des Angebotes. Zur Förderung einer stabilen Beziehung zwischen beiden erfolgen auch Gespräche zu dritt (Jugendliche, Mutter, Heilpädagogin).

E., 11 Jahre. Die Auseinandersetzung mit der bisherigen Lebensgeschichte und der Wunsch des Mädchens, wieder nachhause zurückzukehren, stehen im Vordergrund. E. ist hierfür jedoch nur bedingt ansprechbar. Daher wird das Mädchen vor allem bezüglich eines positiven Selbstbildes (insbesondere bezüglich eines positiven Körperbildes) unterstützt. Die Förderung der kognitiven Fertigkeiten fließt mit ein.

A., 11 Jahre, M., 15 Jahre, S., 15 Jahre. Der Schwerpunkt bei diesen minderjährigen unbegleiteten Flüchtlingen liegt in der Förderung der deutschen Sprache, vor allem bezogen auf den Grundwortschatz. Dies erfolgt mittels spielerischer Angebote wie auch über das gemeinsame Handeln (kreative Angebote, Kleinigkeiten kochen etc.). Zudem besteht stets das Angebot, sich über den bisherigen Lebensweg auszutauschen, sofern dies den Betreffenden möglich bzw. von ihnen erwünscht ist. Da ein Schulbesuch für die Flüchtlinge nicht sofort erfolgen kann, trägt das heilpädagogische Angebot auch zur zeitlichen Strukturierung ihres Alltags bei.

Die Erfolgsgeschichten sind auch deshalb möglich, weil es ergänzende Angebote in den Ferien gibt, einzeln oder in zweier Gruppen, begleitet durch die Heilpädagogin (z. B. Besuch einer Töpferwerkstatt. kreatives Angebot im Unperfekthaus).

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